07. Juni 2014
1. Tag – Die Anreise
Dessau > Berlin > Madrid >
Leon - 2000 km
Der
Wecker hat um 06:00 Uhr geklingelt. Ich habe gut geschlafen.
Tilo
und ich haben schon manche, nicht so ganz normale, Sache zusammen gemacht. Ich
weiß, dass ich mich 100%ig auf Ihn verlassen kann und er sich auf mich. Und das
wissen auch unsere Familien. Es ist genau abgestimmt, wie wir verfahren, wenn
irgendetwas passiert.
Nun
nochmal alles durchdacht, einen gefühlten Liter Kaffee eingeworfen und dazu
eine halbe Schachtel Zigaretten geraucht. Aufgeregt? Dani meinte ich „piesel“
mir gleich ein vor Aufregung. Aber das sagte sie mir in den letzten Tagen
öfters und ich habe „dicht“ gehalten. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass
es mein erster Flug seit 25 Jahren ist…..
09:00
Uhr Abfahrt. Das heißt also, ich kann nochmal in Ruhe Ein oder Zwei rauchen,
denn ich kenne ja meinen Tilo.
Die
„Große“ und Dani kommen mit zum Flughafen. Die „Kleine“ bleibt zu Hause. Es
fällt mir schon ein wenig schwer. Aber ich weiß meine Drei rocken das.
Kaum
auf der Autobahn, fällt mir auf, dass ich keine Uhr mit habe. Mist! Und nun?
Egal, wird schon gehen.
Aber
wir gucken auf dem Flughafen nochmal. Es reicht ja eine 5-Euro-Uhr aus dem
Automaten.
Nach
unserer Ankunft in Tegel haben wir erst mal das Check-In-Prozedere hinter uns
gebracht und sind dann noch ein wenig durch die Terminals getingelt. Vor allem
auch, um noch eine Uhr zu besorgen. Leider habe ich keine gefunden, denn Rolex
und Co.
hätten
die Kasse gesprengt.
Kaum sind wir oben, gab es den üblichen Service. Die Sicht war super und auch für die nächsten Tage war der Wetterbericht vielversprechend. Geht also gut los.
Halb drei sind wir dann schon über Paris. Der Flug geht Richtung Küste und dann über die Pyrenäen nach Spanien. Ich summe gerade Reinhard May´s „Über den Wolken….“
Es geht langsam runter. Punkt 16:00 Uhr sollte die Landung in Madrid sein. Uns erwartet ein wolkenloser Himmel und dezente 25°C. Durch die Verspätung beim Start und ein paar Ehrenrunden auf dem Flugplatz (war wohl schlecht ausgeschildert), kamen wir dann auch erst gegen 16:30 Uhr am Terminal an.
Ab dann lief alles wie am Schnürchen. Das Gepäck kam unversehrt an, Tickets für die S-Bahn geholt (das Englisch von Verkäufer klang durch den spanischen Akzent, wie der Kater von Shrek), den Bahnsteig schnell gefunden und die Bahn stand schon da.
Putzig war noch die Geschichte mit dem Pfeil. Wir gingen in Richtung des S-Bahn-Terminals und kamen an diese typischen Schranken, wo man sein Ticket kurz einsteckt und dann durch die, durch einen Pfeil gekennzeichnete, Schranke gehen kann. Tilo steckte sein Ticket rein und ging weiter. In dem Moment öffnete sich aber meine Schranke. Wir hatten also die Schranken verwechselt, da wir die Pfeile nicht beachtet hatten. Ich sagte: „Und wir beide wollen jetzt zwei Wochen lang gelben Pfeilen folgen?!“ Wir haben herrlich gelacht! (Warum? Der Jakobsweg ist durch die bekannte Jakobsmuschel und durch gelbe Pfeile ausgeschildert. Und den ersten haben wir somit gerade verfehlt.)
Dadurch, dass wir so gut voran gekommen sind, waren wir dann auch sehr pünktlich auf dem Fernbahnhof „Madrid-Chamartin“.
Nachdem wir uns orientiert hatten, sind wir in Ruhe eine Stunde geocachen gegangen und haben etwas gegessen. Von welchem
Bahnsteig es losgehen sollte, wussten wir noch nicht, da in Spanien
die Bahnsteige erst kurz vor Abfahrt bzw. Ankunft der Züge bekannt
gegeben werden. So sitzt man halt entspannt in der Halle und wartet
bis der Zug sozusagen „angekündigt“ wird.
Kurz vor Leon kommen wir durch Sahagun. Der Ort liegt am Jakobsweg und somit ist der Ortsname am Bahnsteig Blau auf gelbem Grund geschrieben und daneben eine Jakobsmuschel abgebildet.
Pünktlich sind wir in Leon angekommen. Es sind immer noch gut 20°C. Nach einer guten viertel Stunde hatten wir dann unserem Hotel erreicht.
Wir machen ein paar Fotos und schauen uns noch ein wenig um.
Nun haben wir aber richtig Hunger und holen uns in einem der Restaurants ein Bocadillo (reichlich belegtes spanisches Baguette) und unser wohl verdientes Willkommens-Bier.
Fazit des Tages: „Wenn einer eine
Reise tut, ….“
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